26. Mai 2018
Nach dem Aufstehen finden wir uns mit den anderen Gästen aus Deutschland im Frühstücksraum wieder. Unser Gastgeber und sein Lebensgefährte bereitet ein gelungenes Frühstück. Besonders die Blaubeermuffins und Omletts als Muffins sind äußerst lecker. Dann geht es ans auschecken. Andrew unser Gastgeber, erwähnte dann das wir noch im Wohnzimmer die Abrechnung für die Übernachtung machen sollten. Wir schleppten dann die Koffer runter zum Auto und unser sehr freundlicher Gastgeber verabschiedete uns auf seiner Verranda. Wir hatten bereits am Vortag beschlossen, den National Military Park zu besuchen, anstatt nach Natchez zu fahren.
Wir zahlen $15 Eintritt für den Park, der sich als recht gut besucht heraus stellte. Wir statten auch zuerst dem Visitor Center einen Besuch ab. Am Parkplatz ist eine Geschützstellung aufgebaut. Hier halten sich Leute in historischen Kostümen auf. Dann steigen wir in unser, durch die Sonne gut beheiztes Fahrzeug. Viele Amerikaner schienen hier besonderen Wert auf Besuche von einigen Regimenter Denkmäler zu legen. Da keiner unsere Vorfahren am Amerikanischen Bürgerkrieg teil nahm, so weit wie ich weiß, halten wir eher nur an den besonderen Highlights. Als wir Illinois State Memorial verlassen, sind wir sehr überrascht unseren Gastgeber Andrew zu begegnen. Was erst wie ein Zufall aussieht, ist aber von Andrew beabsichtigt. Denn wir (alle) haben vergessen die Abrechnung für die Übernachtung zu machen. Uns ist das sehr unangenehm aber Andrew war gut gelaunt, nahm unsere Kreditkarte und machte mittels seines Kugelschreiber einen Abdruck auf dem mitgebrachten Durchschlag, ganz Oldschool. Andrew verabschiedete sich mit den Worten, schön das er uns an seinem Lieblings Monument des Parks gefunden hatte.
Wir setzten unsere Tour durch den Historic Park fort und mach dann einen längeren Stopp bei dem geborgenen Konföderation-Panzerschiff Cairo. Dann besuchten wir noch den daneben liegenden Soldatenfriedhof, der fast nur aus Gräber unbekannter Soldaten bestand, bevor wir wieder zum Besucher Zentrum fuhren. Wie sich heraus stellte war die eigentliche Strecke gesprerrt. So mussten wir den Park am Ausgang verlassen, durch halb Vickburg, fahren um wieder am normalen Eingang in den Park zufahren. Ela besorgte im Besucherzentrum unserere obligatorischen Magneties, bevor wir dann den Park endgültig verließen. Gegenüber der Ausfahrt nutzten wir gleich die Tankstelle um erstmal ungestört einige Kilometer Richtung New Orleans machen zu können. In Brookhaven machten wir den ersten Stopp um mal wieder Wendy’s einen Besuch abzustatten.
Ein wenig gestärkt ging es weiter nach Süden. Der Verkehr hier kann einen schon in den Wahnsinn treiben und jeder hält sich selbst für den besten Autofahrer der Welt. Trotzdem bekam wir den Eindruck das es so etwas wie eine gültige Straßenverkehrs oder die angezeigten Speedlimits ungültig sind. Rücksichtlose und chaotisches Fahrverhalten an der Tagesordnung jeder Unfallstatistik zum Trotz. Wir rechneten unterwegs mal die Anzahl der vergangenen Tage durch den Witterungsmäßigen Verschleiß uns Kleidung und kamen zu demErgebnis, das wird wohl nicht reichen. Unsere Erste Waschgelegenheit würde erst in 4 Tagen sein. So suchte Ela mit ihren Smartphone nach dem nächsten an der Strecken liegenden Dress of Less. In Hammond konnten wir dann unsere Garderobe aufbessern. Dann stürzten wir uns wieder in den immer grusligen Verkehr.
Kurz vor New Orleans erwischte uns das nächste Unwetter, zum Glück diesmal nicht so heftig wie am Vortag. Wir bogen dann, bei Regen in die Straße unsere Unterkunft ein und fuhren promt daran vorbei.Wegen der Einbahnstraße durften wir noch eine Ehrenrunde drehen bevor wir bei nachlassenden Regen vor der Unterkunft hielten. Vincent, der Mann unserer Gastgeberin, empfing uns auf der Terrase. Hier waren auch gerade andere Gäste aus Deutschland und genossen die überdachte Möglichkeit um draußen zu sitzen. Vincent bat uns dann in den großen Aufenthaltsraum, hier unterhielten wir uns lange und wurden mit zahlreichen Informationen zur Stadt und Umgebung versorgt bis auch Lola zu uns stieß. Wir bezogen dann unsere Zimmer und setzten uns dann ins Auto um zu “The Outlet Collection at Riverwalk Nordstrom Rack” zu fahren. Unsere Gastgeber hatten bereits angedeutet, dass Autofahren hier in der Stadt keine gute Idee ist. Die Fahrt hin zum Outlet war noch relativ harmlos. Heute am Samstag Nachmittag am British Plaza war die Hölle los, als wir die Zufahrt zum Parkhaus sahen, war durch zwei Reihen Fahrzeuge keine Durchkommen mehr. So drehten wir auf diesem Mini Plaza , der gefühlt mit 200 Fahrzeuge bestückt schien, eine weitere Runde und konneten nur mit Glück und etwas Ellbogen durch eine Lücke in die Zufahrtsstraße zum Parkhaus des Hilton kommen. Hinter dem Hilton befinden sich ein großer Parkplatz, hätten wir gern zu diesem Zeitpunkt gerne gewußt. Angebote und Preise innerhalb der Mall waren so weit ansprechend das wir einen guten Teil unsere Einkaufliste abarbeiten konnten. Bei Sketcher fragte uns der Kassierer, ob wir aus dem Ausland kommen. Die Frage bejarten wir dann, worauf uns der Kassierer darauf hinwiese, dass Lousianna die auferlegte Mehrwertsteuer erstattet, wenn man aus dem Ausland kommt. Er müsse nur ein Formular ausfüllen, das wir an einem Stand hier im Outlet bearbeiten lassen müssen. Am Stand war es Leer und nur eine Mitarbeiterin, dies sei heute ihr erster Tag und eigentlich ist schon geschlossen und wir sollen einen anderen Tag wieder kommen.
Bei uns stellte sich so langsam der Hunger ein und wir durchwanderten den Footcourt des Outlet’s. Gefunden hätten wir hier auf jedenfall etwas. Problem ! Es sah einfach nach Verzweiflung aus jetzt hier etwas zu Essen. Also beschlossen wir den Tipp unsere Gastgeber, der war auch in Vicksburg nicht verkehrt gewesen, zu folgen und den St Roch Market aus zuprobieren. Laut Travel + Leisure “One of the world’s best Food Halls”. So fuhren wir zu Unterkunft zurück, stellten das Auto ab und begaben uns bei einsetzender Dämmerung, auf einen kurzen Fußweg zum Futter fassen. Ela bestellte sich etwas bei Fritai (Kreolische Küche) und ich versuchte es bei T2 Streetfood mit einer Mischung aus Mexican und Asia Foot. Der Ausflug in Kulinarische Neuland hat sich jeden Falls gelohnt und war um Klassen besser als die zuerst angedachte Alternative. Gesättigt ging es wieder zur unserer Unterkunft und hören noch oft bis zum Einschlafen das Signalhorn vorbei fahrender Züge.