13. September 2018

Was für eine Aussicht

Wie immer kommen wir ohne Wecker aus dem Bett. Wir lernen heute morgen dann Davids Frau beim Frühstück kennen. Das B&B Konzept gefällt uns immer besser, besonders wenn man so freundlich Gastgeber wie in Schottland hat. Viele Gäste habe sie nicht, weil sie bald wegen der Familie für ein paar Tage abwesend sind. Das Frühstück ist auch hier wieder erstklassig, hinzu kommt die tolle Aussicht auf den Fjord. Die schauen wir uns nach der Mahlzeit etwas genauer an. Hinter dem Haus befindet sich ein Garten der runter zum Wasser führt.

Schräg gegenüber unserer Unterkunft gibt es eine Jet Tankstelle, die wir dann auch gleich zum Volltanken nutzen. Bei den Falls of Mesach machen schon früh einen Stopp. Hier gibt es eine Schlucht über die eine Hängebrücke führt. Es dürfen sich maximal sechs Personen gleichzeitig auf der Brücke aufhalten. Ela möchte eher nicht über, das mehr oder wenige wacklige Ding laufen. Ich nutze die Gelegenheit von der anderen Seite ein paar Fotos zu machen. Weiter oben gibt es eine Plattform. Den Weg dahin spare ich mir, um Ela auf der anderen Seite nicht lange warten zu lassen. Zurück kann ich aber trotzdem erst mal nicht, denn es ist eine Reisegruppe angekommen, die die Brücke zum Teil mit Selfies zeitlich überdurchschnittlich beansprucht. Von der anderen Seite schallt es dann in deutscher Sprach dann ungehalten über die Schlucht, endlich die Brücke zu räumen. Peinlich berührt nutze ich die erste mathematische Gelegenheit, um die Seite zu wechseln. Wir besteigen unser Fahrzeug und hoffen den Bus nicht noch mal zu begegnen.

Wir folgen anschließend der A832, die den Fords und Küsten Richtung Nord/West schlängelt. Getreu dem Motto, das Auge fährt mit, fasziniert die Landschaft rechts und Links der Straße mit Wiesen, Erhebungen und Gewässern. Wir nutzen einige spektakuläre Aussichtspunkte, treffen dann doch noch mal auf dem Bus.

Eilean Donan Castle

Am Nachmittag um 15:00 Uhr biegen wir auf den überfüllten Parkplatz von Eilean Donan Castle ein. Unser Parkplatzglück hält aber weiterhin an, dafür öffnet der Himmel leicht die Schleusen. Der Touri-Shop ist voll wie das dazugehörige Cafe, deshalb fahren wir wieder los, aber nur ein kleines Stück über die Brücke, hier ist ein Cafe!?! und noch eine gute Möglichkeit ein paar Fotos vom Castle zu machen. Das Café stellt sich als was heraus? Keine Ahnung es gibt nur Coffee to go und Ela möchte den nicht. Na dann fahren wir erst mal bis zu unserer Unterkunft, ca. eine Stunde, durch.

Wir sind auf der A87 nach Norden unterwegs, als plötzlich eine Frau aus der Parkbucht spring und winkt heftig. Im Rückspiegel sehe ich die Frau noch heftig winken. So bringe ich unser Fahrzeug mitten auf der etwas befahren Landstraße zum Stehen. Kurze Zeit später steht die Frau neben uns und erklärt, dass sie eine Reifenpanne hat, ihr Mann, wegen Rücken, aber nicht in der Lage ist diesen Reifen zu wechseln. Damit teilt ihr Mann das gleiche Schicksal wie ich, was ich ihr auch erkläre. Sie ist nicht von hier und bei ihrem Telefon sei der Akku fast entladen. Sie kommt aus den Niederlanden, so bleiben wir bei Englisch. Mit unseren Smartphones versuchen wir nun Hilfe zu organisieren. Einer Werkstatt aus der Nähe empfiehlt mir den Automobilclub anzurufen. Ich registriere, das unsere Dame mit ihrem Handy telefoniert und versuche mich nicht verarscht zu fühlen. Es gelingt uns dem Automobilclub sogar den Ort der Panne zu übermitteln. Der Club möchte aber noch mit der Fahrzeugführerin sprechen so reiche ich unser Telefon weiter. In dieser Zeit schaue ich mich um, bemerke, dass wir ziemlich beschissen stehen und den Verkehr behindern. Von weiten nähert sich langsam Fahrzeug mit Blaulicht und kommt hinter uns zum Stehen. Auch unsere Hilfesuchende bemerkt nun das Polizeifahrzeug, beendet mit dem Hinweis: “Oh the police is here” das Gespräch mit dem Club, überreicht uns unser Phone und geht zum Polizeifahrzeug um die Polizistin nun voll zu Texten. Bevor uns die Gesetzeshüterin, mit einem langen Vortrag, wo man am besten nicht anhält, auf die Nerven gehen kann, fahre ich langsam an. Als im Rückspiegel keine Reaktion erfolgt, gebe ich stetig Gas, bis wir um eine große Kurve sind.

Wir erreichen nicht lange danach unsere AirBnB Unterkunft und Carol empfängt uns freundlich und führt uns in die Unterkunft. Alles ist relativ neu und das Panoramafenster mit Blick auf die Loch Bay ist wirklich beeindruckend. Man merkt aber auch sofort das alles mit sehr viel Liebe und Leidenschaft eingerichtet ist. Das ist der mit Abstand beste erste Eindruck einer AirBnB Unterkunft, die wir hatten. Nach dem Einzug bliebt die all abendliche Frage, wo und was wir Essen zu klären. Unten in der kleinen Ortschaft gibt es ein Restaurant, mit Michelin Stern. Dir Preis, die wir im Internet finden, sind für uns weit jenseits einer Bereitschaft ein Vermögen auszugeben. Portree ist ungefähr 35 Minuten entfernt und der größte Ort und einzige Stadt auf Skye. Hier werden wir auf jeden Fall ein Restaurant finden.

In Portree ist jeden Fall ganz schön was los. Ist ja auch klar, wenn das der größte Ort weit und breit ist. Wir finden zum Glück einen freien Parkplatz und treffen auf dem Weg zum ausgewählten Restaurant jeder Menge Menschen. In dem Ort gibt es sogar ein Supermarkt “CO OP”, die Kette ist schon seit Jahren in Deutschland verschwunden. Unsere Zielgastronomie ist voll, mit Wartezeit. Dann gehen wir eben woanders hin und landen im Tongadale Hotel. Ela gönnt sich diesmal Fisch und ich mir ein Burger. Die Geschäfte hier haben dank der Touristen noch offen und Ela kauft sich eine warme Wollmütze und Andenken.

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